Mittwoch • 16. Juli 2025

- Delphi / Schweigetag -
- Schweige, fühle, höre - es geht um die Zukunft -

Schweigetag.

Der heutige Tag war ganz uns selbst und unseren Gedanken gewidmet.

Es fing schon damit an, dass wir ausnahmsweise mal nicht mit der Musikbox geweckt wurden, sondern ganz klassisch mit einem Klopfen.

Mit kurzweiligem Gesang und Gebet startete dann der Tag. Danach hieß es: schweigen - auch schon beim Frühstück.

Nach gut 3 Stunden Fahrt in Delphi angekommen besichtigten wir den heiligen Bezirk von Apollon. Dort ist unter anderem der "Nabel der Welt", also der Mittelpunkt der Erde zu finden. Auch das berühmte Orakel von Delphi hat hier seinen Sitz. Pythia (das Orakel, eine Priesterin des Apoll) soll dort auf einem dreibeinigen Stuhl über einer Erdspalte, aus der berauschende Dämpfe emporsteigen, gesessen haben. Sie sagte dort, von Apollon geleitet, für sich besonders erkenntlich zeigende Bürger, die Zukunft voraus. Diese Vorhersagen trugen dann weitere Priester an die Bittsteller weiter. Dabei formulierten sie die Vorhersagen natürlich immer doppeldeutig :)

Der heilige Bezirk der Athena Pronaia, welchen wir uns ebenfalls anschauen wollten, war leider vorübergehend geschlossen.

Eine Aufgabe war natürlich auch zu erledigen. Passend dazu, dass die Pythia in Delphi die Zukunft vorhersagte, konnten wir uns auch einmal Gedanken über die Zukunft machen und eine Entwicklungsprognose für die nächsten 10 Jahre abgeben; nicht nur das persönliche Leben betreffend, sondern auch die Gesamtentwicklung unseres Landes sowie der ganzen Welt in den Blick fassend.

Nach dem inhaltlichen Teil des Tages darf die Nervennahrung natürlich auch nicht fehlen. Mit dem in Delphi stattfindenden Mittagessen wurde dann auch das Schweigen gebrochen.

Da wir nun ja etwas mehr Zeit zur Verfügung hatten, haben wir noch eine Gedenkstätte in Dhistomon (Distomo) besucht. Sie gedenkt der 218 Opfer des dort am 10.06.1944 stattgefundenen Massakers. Deutsche SS-Soldaten löschten auf grausamste Art und Weise ein ganzes Dorf aus und zündeten es anschließend an. Sogar vor Säuglingen machten sie keinen Halt - das jüngste ermordete Kind war gerade 2 Monate alt. Die Schädel der Opfer sind in einem Gebeinehaus direkt am Denkmal untergebracht, um an diese schrekliche Tat zu erinnern. Wir haben uns Zeit genommen, jeder für sich, in Stille der Toten zu gedenken.

Auf dem Rückweg in die Villas machten wir dann noch einen kurzen Abstecher nach Theben, an den Ort, an dem der Evangelist Lukas nach einigen Angaben begraben sein soll.

"Zuhause" angekommen wurde der Tag mit einem Abendimpuls abgeschlossen.

Hier noch ein paar Gedanken zur Inschrift des heute besuchten Apollotempels:

Die Inschrift des Apollotempels: 

>>Γνώθι σεαυτόν<< -> "Erkenne sich selbst" - "Erkenne was du bist".

Gedanken:

Lerne dich selbst kennen, dann lernst du auch etwas über die Zukunft kennen, da du Teil der Zukunft bist. 

-> "Deine Zukunft liegt in deiner Hand!"

Und nun freuen wir uns auf den morgigen Shopping-day :)

Der Bericht wurde von unseren Messdienerinnen erstellt. Aus Gründen des Datenschutzes erscheinen hier keine Namen.