Samstag, 14. September 2024

„Wir sind eingeladen“ – zum ökumenischen Kerwegottesdienst in Rüssingen

 

Gut 70 Kirchenbesucherinnen und-besucher konnte Sabine Jilek vom Ökumeneteam in der Prot. Kirche am Kerwesonntag, dem 1.September begrüßen. Sie spannte den Bogen zum Ursprung der Kerwe als Kirchweihe des Gotteshauses und somit als kirchliches Fest vom Ursprung her. Birgit Baqué-Stuppy stimmte dann alle auf das Thema vom „eingeladen sein“ ein. Wir sind von Gott eingeladen, zu jeder Zeit, bedingungslos und ganz selbstverständlich – so wie früher auch die Verwandtschaft ganz selbstverständlich, ohne extra Einladung zur Rüssinger Kerwe kam.

Das Ökumeneteam, zu dem als drittes Arno Stuppy gehört, sowie die beiden Ortspfarrer Josef Metzinger und Peter Rummer saßen zusammen mit 12 beteiligten Kindern um den Altar. Die Kinder hatten schon anfangs mit einem Lied, mit Gitarrenbegleitung von Katharina Jilek, begrüßt: „Wir sind eingeladen zum Leben, unser Gastgeber ist Gott!“ Die Kinder hatten im Laufe des Gottesdienstes eine besondere Aufgabe. An verschiedenen Stellen wurden von Arno Stuppy Fürbitten vorgetragen und gleichzeitig damit der Altar gedeckt. Das übernahmen abwechselnd die Kinder Tim, Klara, Noah, Ida, Matilda, Levi, Jan, Anna, Lilly, Mila, Leni und Johanna. Tischdecke, Blumen, Kerwestrauß, Kerzen, Kreuz, Brot, Wein, Traubensaft, Buchszweige schmückten dann den Altar.

Noah Carnduff las den Bibeltext von Zachäus vor, der sich ganz schön wunderte, wer sich bei ihm eingeladen hatte. Darüber predigte Pfarrer Peter Rummer, der herausstellte, dass gerade solche verachteten Menschen wie der Oberzöllner, für Jesus wichtig waren und er ihnen die Chance gab, sich zu ändern.

Die Kollekte wurde für die Tafel in Kirchheimbolanden gehalten. Lisett Stuppy stellte die Arbeit und die Anliegen der Tafel vor. 307 Euro wurden gespendet und werden übergeben.

Der Ökumenekreis hatte sich mit den Pfarrern für das gemeinsame Abendmahl am Kerwegottesdienst entschieden. Pfarrer Josef Metzinger leitete es ein und betonte: „Wenn wir jetzt alle zusammen die Worte wiederholen, die Jesus beim letzten Abendmahl gesprochen hat, dann sind alle herzlich eingeladen diese in der Form anzunehmen, wie sie dies als protestantische oder katholische Christen gelernt haben und glauben möchten. Wir sind in der Tiefe unseres Herzens und unserer Seele gewiss, dass Jesus Christus mit jeder und jedem hier sein wird.“

Dann sprach die Gemeinde gemeinsam die Einsetzungsworte. Fest, stark und überzeugend wurden sie miteinander gesprochen. Nach dem Vater unser versammelten sich die Gläubigen in drei Gruppen nacheinander um den Altar, um jeweils gemeinsam Brot zu essen: „Nehmt und esst vom Brot des Lebens“ und Wein oder Traubensaft zu trinken: „Nehmt und trinkt vom Kelch des Heils“. Das Brot hatte Sakristanin Margot Peter selbst gebacken.

Die Kinder durften das Segenslied „Vom Anfang bis zum Ende“ mit Gesten und Bewegungen begleiten. Die Orgel wurde gekonnt und ausdrucksvoll von Severin Günter gespielt.

Am Ende des Gottesdienstes zogen die Kinder aus, voran ging der Kerwestrauß, getragen von Tim Hartenbach. Alle Gottesdienstbesucher*innen schlossen sich an. Draußen vor der Kirche spielten Peter Kimmel und Andy Burgey mit den Trompeten zum zünftigen Kerweständchen auf. Die Kerwerede hielt Arno Stuppy in wohlgesetzten Reimen und passend zur „Kirchweih“:

 

Grüß Gott, ihr liebe Leut´ von überall her
Ihr seid gekommen dem Herrgott zur Ehr

Denn für uns alle ist Gottesdienst ein Segen
Weshalb wir uns an „de Kerb“ zur Kirche bewegen
Eingeladen hat uns Gott, Schöpfer des Lebens
Bei ihm suchen wir Gnade nicht vergebens

Ökumenisch dieses Jahr zum zweiten Mal
Vereint wie die Jünger im Abendmahlssaal
Gemeinsam, den Blick zum Himmel gelenkt
Ist sicher auch Martin Luther nicht gekränkt
alle katholischen Heiligen um Himmelswillen
rufen und singen froh und laut und im Stillen

Nur so könnt ihr der Welt den Frieden bringen
Für die Tafel spenden und von Liebe singen
Jetzt vor der Kirche soll die Freude weitergehen
wenn wir bei der „Kerweredd“ im Kreise stehen
Hier die zwei besten Bläser unterm Himmel
Es spielten Andy Burgey und Peter Kimmel

Euch vielen Dank und unsrem jungen Talent
An der Orgel, dem Severin den jeder kennt
Ebenso Katharina mit Gitarre und Gesang
Den lieben Kindern auch, uns wirds nicht bang
Zu guter Letzt, ich werde es jetzt nun wagen 
Und will der Geistlichkeit noch etwas sagen

Herr Metzinger, wir wünschen Genesung sehr
Und dass alles wieder gut wird wie vorher
Herr Rummer startet bald in eine neue Situation
„Die Margot losst die Kerch uff, a in de Pension“
Damit ihr nicht ohne Süßes jetzt „gehe müsse“
Gibt es noch gute leckere Schaumküsse

Die Rischinger Kerb sie lewe hoch, hoch, hoch!


Den Schlusspunkt setzten nun die verteilten Schaumküsse an diesem herrlichen Kerwemorgen.

B.B.-St.