Freitag, 13. Januar 2023

Beim 25. Hirtengang wurde es himmlisch


Am 18. Dezember 1996 wurden Kommunionkinder der damaligen Pfarrei St. Johannes Nepomuk erstmalig zu einem Hirtengang eingeladen mit dem Thema: „Kommt, lasst uns nach Bethlehem gehen“. Vorbereitet und durchgeführt wurde er von einigen Eltern der damaligen Kommunionkinder, das waren Christa Schott, Claudia Maul, Beate Trump, Birgit Baqué-Stuppy und Arno Stuppy.

Wie vor über 2000 Jahren sollten sich die 24 Kinder in Hirtengewändern auf den Weg nach Bethlehem machen, um das Jesukind zu finden und seine Botschaft zu hören. Für die Kinder war es eine Gelegenheit, die Botschaft der heiligen Nacht nicht nur textlich zu erfahren, sondern „hautnah“ zu erleben. Göllheim wurde, wie auch in den späteren Jahren, für zwei Stunden zu Bethlehem. In der Stadtverwaltung erfuhren die Hirten nichts über die Geburt eines Retters: „Wir brauchen keinen Retter, in Bethlehem ist alles in Ordnung. Schert euch aus der Stadt zu euren Schafen.“ Die Hirten ließen sich nicht entmutigen und fragten im Hotel „Stadt Bethlehem“, ob ein Ehepaar mit Neugeborenen untergekommen sei. Die Antwort war wiederum ablehnend: „In unser Hotel kommen feine, reiche und saubere Leute. Die schwangere Mutter haben wir samt ihrem Begleiter abgewiesen und einen Stall bei den Schafen empfohlen.“ Die Hirten gingen weiter und erschraken, als ihnen vor der Pfarrkirche ein Engel die wunderbare Nachricht verkündete: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden. Heute ist euch in Bethlehem der Retter geboren, Jesus Christus. Er liegt in einer Futterkrippe im Stall. Geht hin und seht das Wunder.“ Der himmlische Bote zeigte ihnen den Weg zum „Pfarrwäldchen“, dort fanden sie eine kleine hergerichtete Krippe mit dem Jesukind.

Nach drei Jahren fand der zweite Hirtengang statt und danach jedes Jahr bis heute. Seit 1999 begleitete die Hirten eine „Hirtenband“.

Die Hirtengänge hatten immer verschiedene Facetten und Inhalte: Wegweiser in der Dunkelheit; Konsum verdeckt die Krippe; Ein Gott der Straße; Brot für Bethlehem; Wir bringen das Licht; Gebt Weihnachten ein Gesicht; Freut euch und singet; Kommet ihr Hirten; Öffnet eure Tür und euer Herz; Engel auf den Feldern singen; Wir sind ja nur Hirten; Zeugen gesucht.

Dieses Jahr konnte der 25. Hirtengang durchgeführt werden – ein kleines Jubiläum. Start durfte wieder im Haus Antonius sein, um den Menschen dort mit Text und Musikbeiträgen eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Der Gedanke in diesem Jahr lautete: „Es wird himmlisch“. Der Engel brachte den Hirten die Verheißung: Im Stall von Bethlehem wird es himmlisch. Mit der Geburt Jesu greift Gott zärtlich in das Leben der Menschen ein und will sie für seine Liebe gewinnen. Die Hirten eilen schnellen Schrittes zur Weide, zum Stall, zur Krippe, zu Maria, zu Josef und dem Kind. Diese göttliche Botschaft kann nur ein Wunder sein, Gott kommt den Menschen so nah. Die Hirten sind voller Bewunderung und alles kommt ihnen wunderbar vor.

Der Weg führte dieses Mal zu fünf Stationen, wo den Hirten Szenen, Texte und musikalische Beiträge begegneten.

Himmlisch wurde es in der Adventsbesinnung, wo an der Krippe vor dem Altar Maria, Josef und das Jesukind auf die Hirtenschar wartete. Durch die Weihnachtsbotschaft, das Licht von Bethlehem und die Aussendung der Caritas-Mitarbeiter*innen zu den alten und kranken Pfarrangehörigen und die musikalischen Beiträge wurde dieser Abend himmlisch.

Birgit Baqué-Stuppy und Arno Stuppy