Dienstag • 26. Juli 2022

Heute Morgen ist sicher einiges anders als sonst. Nutze diese Erfahrung und denke darüber nach, welche Gewohnheiten und Traditionen Dir wichtig sind. Welche Traditionen sind wichtig für Dein persönliches Leben, Dein Land, in dem Du lebst und Deiner Meinung nach auch für die ganze Menschheit?

Gewohnheiten und Traditionen sind wichtig für jeden Menschen, weil sie ihm einen Rahmen bieten, in welchem er sich sicher bewegen kann.  Traditionell zu sein ist nicht verkehrt, denn jede*r hat seine persönliche traditionelle Seite.

Was sind DEINE Traditionen?

Welche Traditionen findest Du in DEINEM PERSÖNLICHEN Leben für so wichtig, dass Du denkst, dass diese Traditionen Dein ganzes Leben lang gültig sein möchten?

Welche Traditionen sollten Deiner Meinung nach für unser Land für eine gute Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger keinesfalls aufgegeben werden?

Welche Traditionen sollten Deiner Meinung nach für alle Menschen dieser Erde gültig sein?

Welche der von Dir aufgezählten Traditionen haben Deiner Meinung nach ihren Ursprung im christlichen Glauben?

Deine Favoriten:

Die wichtigste Tradition in meinem Leben:                                                        

Die wichtigste Tradition für unser Land:                                                             

Die wichtigste Tradition für die Menschheit:                                                       

Paulus erinnert die Gemeinde der Hebräer an die Traditionen, die ihnen Halt geben mögen: der überlieferte Glaube und das Zusammenkommen in der Glaubensgemeinschaft.

Warum ist das so? Wahrscheinlich wurde der Hebräerbrief in einer der Christenverfolgungen geschrieben. Entweder unter Nero oder Domitian [20 Jahre später]. So genau kann man das nicht sagen, ist aber wahrscheinlich.

Die Christen hatten verständlicherweise Angst. So, wie auch wir unter manchen Situationen im Leben Angst haben, oder nicht wissen, wie es weitergehen kann.

Gerade dann, wenn wir der Zukunft nicht mehr sicher sind, hilft das, was in der Vergangenheit sich schon mal als Halt bewährt hat.

Ihr habt das in Eurer Übung zum Ausdruck gebracht.

Wir alle machen das so, dass wir uns festhalten an dem, was uns in unserem Leben schon halt gegeben hat oder noch gibt.

Mk 2, 18-22

Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten:

„Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?“

Jesus antwortete ihnen:

• Jede*r*m wird ein echter, aber leerer Weinschlauch geschenkt. 
   
• Jede*r überlegt für sich selbst beim Betrachten des Weinschlauches, welche faktischen Hintergründe die Aussage Jesu haben kann [das Gären des neuen Weines, etc.] – darüber kurzer Austausch.  
   
• Junger Wein ist angenehm süß, aber Tatsache ist, dass alter Wein begehrter ist. Denn der junge Wein rumort auch im Verdauen weiter und ggf. ist er dann nicht mehr bekömmlich, sondern fördert Übelkeit und Durchfall.        
   
• Wenn nun schon ein Weinschlauch mehrfach gebraucht ist, hat ihn die Weinsäure auch schon mürbe gemacht. Der hält einem gärenden Wein nicht stand.     
   
• Aber ohne jungen Wein auch keinen edlen alten.           
   
• Um zu einem edlen Wein zu werden, muss sich der junge Wein verändern, reifen, darf nicht so bleiben, wie er ist.        
   
• Aber er kann das nur in einem passenden Umfeld tun. Man kann ihm nicht einfach die alten Umstände von früher überstülpen. Er muss sich mit einem neuen Weinschlauch auseinandersetzen und seine Reife finden.     
   
• Und dabei findet jeder Jahrgang seinen Geschmack. Kein Wein, selbst wenn es das selbe Weinanbaugebiet und die selben Rebstöcke sind, schmeckt in jedem Jahr gleich. Jeder Jahrgang ist einzigartig – daher ist es für Weinkenner auch wichtig wie lange und in welchem Jahrgang der Wein gereift ist. So wird jeder Jahrgang auch etwas Einmaliges und Besonderes.
   
• Und dabei haben sowohl der alte als auch der junge Wein eine gemeinsame Tradition, die sie brauchten und brauchen um etwas Edels zu werden:     
   
  • Sie müssen geerntet und gekeltert werden.
  • Sie müssen in einem Gefäß gären.
  • Sie müssen gelagert werden, sich verändern und reifen.           
     
• Um all dies kommt kein Wein herum, wenn aus ihm mal etwas werden will.
   
• So geht es Jesus um diese Ballance zwischen dem, was man von alters her zum Leben braucht und dem, was sich ändern muss, damit das neue und junge wachsen, leben und reifen kann.