"Good Vibes - Konzertgottesdienst 29.03.25 - Ottersheim

 

Es war ein Experiment, basierend auf Vorschlägen, die aus der regionalen Pfarrversammlung Ottersheim hervorgingen. Mit Einverständnis des Pfarreirates haben wir das Experiment gewagt – und es war ein voller Erfolg.

150 Menschen kamen zu unserem Konzertgottesdienst am 29. März 2025 um 18:00 Uhr in die Katholische Kirche Ottersheim.

Möglich wurde dieses Experiment durch Sandra Ruffing und den Dandelions, die bereit waren sich auf dieses Experiment einzulassen.

Ein Gottesdienst sollte es sein, nicht nur Konzert. Eine Botschaft sollte transportiert werden, nicht nur Unterhaltung.

Im gemeinsamen Erarbeiten kamen wir auf das zu sprechen, was so viel Menschen derzeit bewegt: der Zustand der Menschheit global und national, der Werteverlust, der wachsende Egoismus und die steigende Gewalt und Bedrohung.

Was die Menschen brauchen, so dachten wir, sind „Good Vibes“. Das andere haben sie täglich im alltäglichen Leben, in den Medien, sozialen Netzwerken…..

Kirche und christlicher Glaube, das sollten auch Momente und Räume sein, die gut tun, ohne zu ignorieren, was die Menschen beschäftigt.

Und das sollte auch ein Gottesdienst leisten können – mit Hl. Schrift, Gebet, Eucharistie und Kommunion.

Und so entstand ein Gottesdienst, der in drei Blöcken Musik, geistliche Impulse, die Hl. Schrift, das Gebet und die Eucharistie vereinen konnte.

Lieder der Sorge eröffneten den Abend und gipfelten im ersten Impuls in der Verzweiflung des Psalmisten in Psalm 13. Er verzweifelt ob der andauernden Sorge und den andauernden Repressalien, die er Tag für Tag ertragen muss. Im Zweifel, ob Gott ihn verlassen hätte, schreit er Gott an, er möge ihn doch endlich mal anschauen und Abhilfe schaffen.

Am Ende des Psalms aber überwiegt die Vision, dass eine Zeit kommen wird, da er jubeln und danken wird, weil Gott ihn aus seiner Situation befreien und eine neue, bessere, gute Zeit schenken wird.

Dies griff der zweite Musikblock auf, der Lieder der Hoffnung und Träume präsentierte, die in die Botschaft des Evangeliums mündeten, in denen Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern erzählt, dass sie sich unnötig Sorgen machen, denn Gott hat schon beschlossen, dieser kleinen Herde das Reich zu vererben. Bei aller Sorge dürfen wir wissen, dass wir aus der Liebe Gottes nicht herausfallen können. Wenn wir uns nur in die Sorgen stürzen, werden wir dem Leben nicht gerecht, denn Gott wird uns nicht verloren gehen lassen. Die Zusage in ihm Leben und dieses sogar über den Tod hinaus zu finden, ist sein Versprechen.

Dazu schenkt er uns seine Gegenwart – speziell in unserem Glauben eben und auch im Sakrament der Eucharistie, dem Brot des Lebens, seinem Leib und seinem Blut. Die Gemeinschaft, die in diesem Moment zwischen Mensch und Gott als auch Mensch und Mensch gegeben ist, ist ein Moment und Raum des Friedens, was auf unserem Planeten eine Rarität geworden ist. Das soll uns zeigen, dass wir in achtsamer Gemeinschaft der Welt Frieden, Hoffnung und Umkehr auf einen guten Weg ermöglichen können. Gott erledigt das nicht für uns – das ist unsere Aufgabe, aber er begleitet, unterstützt und stärkt uns dazu. Verantwortlich aber sind vor allem wir.

In diesem Bewusstsein vergegenwärtigten wir uns das Abendmahlgeschehen des Gründonnerstags, seine Worte, die da sagen, dass das Brot sein Leib, der Wein sein Blut sind und wir es ihm gleichtun sollen. Im gemeinsamen „Vater Unser“, Friedensgruß und Mahl erlebten wir eine Gemeinschaft, einen Frieden, einen gegenseitigen Respekt und eine Freude, wie es im Alltag nicht oft zu erleben ist.

Lieder des Dankes führten uns dann zum Segen und leiteten danach über zum gemütlichen Beisammensein bei Snacks, Wein, Sekt, Bier und alkoholfreien Getränken.

Ein ausgesprochen großes Dankeschön gilt:

  • Sandra Ruffing und den Dandelions für über 20 Lieder an dem Abend, professioneller Musik und professionellem exzellenten Gesang     
     
  • Herrn Mayer und Familie Boos für unvergleichlich viel Vorarbeit, Organisation und Tatkräftiger Mithilfe   
     
  • Den Obermessdiener*innen für Auf- und Abbau, sowie Ausschank und fürs „Abgehen“, damit auch wir „Alten Hasen“ lernen, dass wir uns in der Kirche zu Rhythmen bewegen dürfen

An dem Abend waren unzählig viele Menschen da, die wir vom kirchlichen Alltag her kaum oder gar nicht kennen.

Das war auch unser Ziel: Menschen erreichen, die wir mit konventionellen Liturgiekonzepten nicht erreichen.

Und die Rückmeldungen gaben uns Recht, denn die Menschen lobten die Stimmung, die Musik und den Gesang, aber auch den spirituellen und religiösen Inhalt und betonten oft, es sei eine runde Sache gewesen, aus der man viel mitnehmen kann für sein Leben.

In manchen Gesprächen hatte ich auch den Eindruck, dass die Menschen diese spirituelle, religiöse Heimat im Alltag vermissen und dankbar waren, dass sie auf diese Weise sein durfte.

Es war einfach nur großartig und wir haben vernommen:

„Wann ist das nächste Mal? Wir kommen wieder!“

Aber ganz sicher doch!!

DANKESCHÖN!

[J.M.]