Fronleichnam 2025 - Aus heiterem Himmel
Allein schon von der Zahl der Ehrenamtlichen [die Messdiener*innen mit eingeschlossen], die sich für diesen Tag ins Zeug gelegt haben, war Fronleichnam rekordverdächtig. Rund 100 Schwestern und Brüder unsere Pfarrei waren ehrenamtlich engagiert und involviert in Planung, Vorbereitung, Durchführung und früh auf den Beinen, damit das Fest des Leibes Jesu Christi gefeiert werden konnte.
Es war das zweite Mal, dass wir ein gemeinsames Fronleichnam für alle Dörfer feierten, und wir freuten uns, dass das von allen auch im zweiten Jahr wohlwollend und engagiert angenommen und mitgetragen wurde.
Die Kirche war super voll! Es war so voll, dass wir die Zahl nicht erfassen konnten, aber über 300 waren es sicher.
Mit einem neuen Weg, der im Vergleich zu dem bisherigen Fronleichnamsweg in Göllheim kürzer war und sich innerhalb der Altstadt entlang zog, kam das Vorbereitungsteam scheinbar allen Schwestern und Brüder entgegen, denn im Nachklang lobten sehr viele den neuen Prozessionsverlauf – sowohl von der Länge, als auch von der Auswahl der Altarorte her.
In der ersten Station der Familiengruppe am Kerzenheimer Tor, durften wir uns der Redewendung „aus heiterem Himmel“ zuwenden. Positiv besetzt und im Vergleich mit der Taufe Jesu stellt es die nicht selten unverhoffte Gander dar, die uns zuteil wird in wunderbaren Momenten mit Menschen oder Gott. Wir waren eingeladen uns selber zu überlegen, wo auch wir aus heiterem Himmel miteinander ein Segen sein können.
Die zweite Station am Haus Gylnheim/Gaulsstall luden uns die Impulse des Gemeindeausschusses Zell ein das eucharistische Brot tiefer als reale und wirkliche Gegenwart Jesu Christis zu verstehen. In Bezug zur Begegnung der Jünger mit Jesus auf dem Berg, von dem er aus in den Himmel auffuhr, erkannten wir im Geschenk der Taufe und dem Leib Christi im eucharistischen Brot die Erfüllung des Versprechens Jesu: „Ich bin bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Der Gemeindeausschuss Weitersweiler nahm an der 3. Station an der evangelischen Kirche Bezug auf das Jahresmotto des Vatikans „Pilger der Hoffnung“. Das Erlebnis der Jünger Petrus, Johannes und Jakobus auf dem Berg Tabor, als sie Jesus als den Messias erfahren, soll ihnen Hoffnung geben in die Zukunft zu schauen, trotz aller Widrigkeiten das Evangelium verkünden und die Erlösung der Menschheit durch Jesus Christus erhoffen. Die 3. Station schloss traditionell mit dem Wettersegen ab.
Inhaltlich umrahmt wurde das Fronleichnamsfest durch den großen Fronleichnamsteppich, den unsere Messdiener*innen in einem kleinen Wettbewerb selber entwarfen und an Fronleichnam frühmorgens legten. In dem Entwurf sollte wiedergegeben werden, was wir in der Gruppenstunde über Fronleichnam sagten. Herausgekommen ist ein tolles Bild, das mehrere Deutungen zulässt, die wir in der Predigt erörterten. Es ist alles drin, was unseren Glauben ausmacht: der Himmel als Sehnsucht, die aber am Kreuz vorbei muss. Das Kreuz ist aus dem Leben nicht wegzudiskutieren, aber hinter der großen Liebe zwischen Gott und Mensch, immer wieder gestärkt aus Leib und Blut Christi, hat das Kreuz des Leidens nichts zu sagen und wird zum Ort der Erlösung, mit welcher wir einander behutsam und zärtlich gegenseitig - Gott und Mensch - unser Herz halten und behüten. Damit erfahren wir Halt und Stärke, Frieden und Zuversicht in einer immer schwieriger werdenden Welt.
Dem dienten auch die Friedensböller, die die nicht verstehen, die diese Tradition nicht kennen. Hier nochmals in Kürze, falls Sie angesprochen werden: die wahrscheinlichste aller Annahmen ist der „Mahn-Böller“ aus dem Siebenjährigen Krieg. Als Preußens König Friedrich II am 21. Februar 1763 auf Schloss Dahlen in Sachsen die Schlussakte des Friedensabkommens zwischen Preußen und Sachsen und Österreich im Zuge des Pariser Friedens unterzeichnete, soll angeblich in Sachsen der wiederhergestellte Friede durch das Abfeuern von Kanonen ohne Munition dem ganzen Land mitgeteilt worden sein. Ob das historisch nun so war oder nicht, aber die Tradition des Mahnböllers oder Friedensböllers ist durchaus bekannt. Symbolisch wird damit das Ende eines Krieges, der Beginn des Friedens oder die Forderung nach Frieden dokumentiert – und zwar dadurch, dass die Kanonen / Schusswaffen ohne Munition – also unwirksam und militärisch nutzlos abgefeuert werden und damit ihre kriegerische Bedeutung verlieren.
In unserer Zeit ein mehr als notwendiges Zeichen für den Frieden dieser Welt, der derzeit viel leidet und zusammenzubrechen droht.
Zum Mittagessen waren dann sehr viele Menschen gekommen, so dass das Pfarrheim voll war.
Herzlichen Dank gilt so vielen, die sich engagiert haben:
- Unseren Räten [Pfarreirat, alle vier Gemeindeausschüsse, Verwaltungsrat]
- Den Messdienerinnen und Messdienern [30 haben Teppich gelegt und gedient!]
- Familiengruppe
- kfd
- Musikverein Göllheim
- Kolpingskapelle Zell
- Unserer Organistin
- Unseren Lektor*innen und Kommunionhelfer*innen
- Den Gottesdienstleitern
- Unseren Wirten vom Nepomukhaus
- Feuerwehr Göllheim
- Der Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde für die Genehmigungen
- Den evangelischen Schwestern und Brüder, dass wir vor ihrer Kirche den dritten Altar wieder aufbauen durften.
- Allen Ehrenamtlichen, die morgens schon den Weg und die Route mit Fähnchen abgesteckt haben.
- Allen Ehrenamtlichen, die die Birken in der Kirche aufgestellt haben und die Kirche geschmückt haben, sowie den Reinigungskräften.
- Allen, die an den Altären aufgebaut, Teppiche gelegt und Blumen gespendet haben.
- Für die Friedensböller
- Unseren Sakristan*innen
- Den Träger*innen von Himmel, Monstranz und Fahnen
- Für Speis und Trank, Schnitzel und Kuchen
- Für die musikalische Gestaltung des Pfarrfestes am Mittag
DANKESCHÖN für dieses tolle Fest!
[J.M.]