Mit dem lieben Gott die Kampagne eröffnet – Helau
Der Vorstand des „Rischinger Narre-Gaul“ hatte beschlossen, die Eröffnung der Fastnachtskampagne 2023/2024 in einem feierlichen Rahmen stattfinden zu lassen. Grund dafür war der diesjährige Kalender, der den Narren mit dem 11.11. einen Samstag bescherte und eine gute Vorlage gab für einen besonderen närrischen Start. Hinzu gesellte sich der Wunsch, genau um 11.11 Uhr mit einem Gottesdienst zu beginnen. Pfarrer Metzinger von der Pfarrei Heiliger Philipp der Einsiedler ließ sich nicht zweimal bitten und gemäß dem Grundsatz, wenn die Menschen rufen, kommt die Kirche zu den Menschen, sagte er sofort zu.
Sitzungspräsident Peter Kimmel trat mit gekonnten gereimten Sätzen vor die Narrenschar und begrüßte die schon meist in Faschingskleidung „sehnsüchtig“ auf die Faschingszeit wartenden Gäste, sowie Pfarrer Josef Metzinger. Danach folgte der erste wichtige Schritt, nämlich die offizielle Eröffnung der Kampagne 2023/2024 mit „Helau, Helau, de Gaul iss los“. Im zweiten Schritt durchlief Herr Metzinger die Sitzreihen, um dann umrahmt von Frauen und Männer des Elferrats sichtlich erfreut darüber „inmitten der Narren“ Gott mit dem Kreuzzeichen die Ehre zu geben. In seinen dreißig Jahren Priester hat er so einen Moment noch nicht erlebt betonte er, umso mehr freute er sich über die Einladung und den Gottesdienst. Nach dem Lied „Laudate Dominum“ eröffnete er die liturgischen Texte mit dem Psalm 122 „Freude über Freude, da alle mir sagten, zum Haus des Herrn wollen wir ziehen!“ Danach folgte als Lesung der Brief des Apostels Paulus an die Philipper, Kapitel 4, Verse 4-9 in südpfälzer Mundart gekonnt vorgetragen: „Freun Euch in Herrgottsnamen so oft es geht. Ich sachs eich nochmol: Freun Euch!“ Der Text spannte einen Bogen vom Frieden, zur Freude und zum Spaß. So kann Fastnacht eine Friedensbotschaft sein! Der Höhepunkt des Gottesdienstes war die Predigt, die von Pfarrer Metzinger durchgängig in Mundart und dazu in Reimform gesprochen wurde. Er drückte seine Bewunderung aus, dass die Rischinger Narren ihre Fastnachtszeit mit dem Segen beginnen, damit sie in Spaß und der Ausgelassenheit noch die christlichen Werte wahren. „Bleiwen astännich un so, wie er sinn – ich bin bän mer sicher, dass mer kä bessere finn.- Witz und Humor un ach Helau, wünsche ich jedem Narremann und jeder Narrefrau. Un dass der Jesus an Eurer Seit bleibt auf alle Faschingswege, dofor geb ich Eich am Schluss de kirchliche Sege.“
Herr Metzinger bedauerte, dass sein Mitbruder von der protestantischen Gemeinde, Peter Rummer wegen einer Versammlung nicht dabei sein konnte. Er verlas von ihm ein närrisches Grußwort. Mit einem Friedensgebet und dem Vater Unser drückten die Anwesenden aus, wie wichtig der Frieden um Himmels willen für das Zusammenleben ist. Mit dem Segen Gottes wurde all das gebetete und gehörte in die Herzen und Hände der Gottesdienstbesucher:innen gelegt. Zum Abschluss erschallte das „Oh when the saints, go marching in“ durch das Festzelt und auf die Straße nebenan. Pfarrer Metzinger hatte Begeisterung für das Wort Gottes entfacht, es gab freudige Gesichter und es schien, als schwebte der „gute Geist“ durch und über den Sitzreihen und die beginnende Fastnachtskampagne.
Arno Stuppy